„JedeR trägt den Tanz in sich“: (Rudolf von Laban, 1879 – 1958)
Statt jede Bewegung einzeln zu lernen, wird im Kreativen Tanz das Bewegungsprinzip erfasst: die Bewegungsqualitäten Raum, Zeit, Kraft und Bewegungsfluss können so spielerisch und bewusst erfahren und gestaltet werden.
Der Tanz symbolisiert Gefühle und macht sie deutlich und handhabbar. Vor allem ungelebte Gefühle erhalten ihren erlaubten Rahmen und können dadurch gezeigt werden. Die geformte Bewegung, wie sie durch Gestaltung und Wiederholung entsteht, ermöglicht den bewussten Umgang mit Gefühlen.
Wenn alles sich fließend formiert
sehr frei und doch vorprogrammiert
wenn der Wind aus dem Innersten weht
und die Erde sich um uns dreht
dann gewinnt unsre Tiefe an Glanz
in ganz
ganz seltenem Tanz. (Reichel, René, 1999, in „Tanz dich ganz“)
Die Anwendung des Kreativen Tanzes mit seinen Bewegungsqualitäten ist vielfältig: einerseits als persönliche Selbsterfahrung, als Gestaltungsmittel für Bewegungs-und Tanztheater für die Bühne, wie auch als Beobachtungsraster für Körpersprache und Kommunikationsverhalten in Gruppen und Teams.
Tanztechnik und Können im professionellen Sinn ist dazu nicht erforderlich und ist somit für Menschen jeden Alters und Geschlechts möglich.
Visionen in Bewegung – vib
Ein Projekt, das Themen aus dem alltäglichen Leben, aus der Gesellschaft, aus Märchen und Mythen mit Körpersprache, szenischer Improvisation und Tanz in Bewegungstheater umsetzt.
Durch das gemeinsame Tun im Tanz, in der Darstellung wird Erlebtes, Erfahrenes, Gefühltes und Erlittenes aus dem Alltag heraus in verdichteter Form verarbeitet.
Aus improvisierten Szenen entlang eines Themas werden die Geschichten teilweise gemeinsam entwickelt und nach choreografischen Vorgaben gestaltet.
„Wir bewegen uns, damit sich etwas bewegt“
Das Projekt VIB besteht seit 2000 und hat sich zu verschiedenen Themen neu zusammengefunden. VIB hat sich mit Frauen entwickelt, die die Lehrgänge für „Kreativen Tanz“ besucht haben. Das Projekt ist ehrenamtlich und die Gruppe tritt für Benefizveranstaltungen zu Frauenanliegen in NÖ. auf. Das Projekt wurde 2021 gut beendet.
Literatur:
2011_Mit der Zeit tanzen.A. Reichel
1999 Tanz dich ganz: Buch Auguste Reichel (auf Anfrage)
2011_lasst die puppen tanzen beitrag (pdf)
2012_Tanzen ist sinnvoll, Beitrag Heft 34, A. Reichel (pdf)